Behandlungsphilosophie

Mix and match- ich lege mich ungerne auf eine Therapierichtung fest und bediene mich im breiten Angebot an Strömungen und Weiterentwicklungen der modernen Verhaltenstherapie. Ich finde es hilfreich, zu vermitteln, wie Konditionierungen in unserem Gehirn stattfinden und wie wir durch das „Trainieren“ von Gedankenbahnen, die wie immer wieder und wieder denken uns unsere Welt erschaffen. Denn unsere Gedankenwelt schafft unser Bewusstsein und hat einen direkten Einfluss auf unsere Stimmung und unser Verhalten. Wir denken ca. 100.000 Gedanken jeden Tag- nicht alle davon sind wahr. Also warum glauben wir unserem aktiven Gedanken-Äffchen dann so viel Negatives über uns selbst oder über unsere Partnerschaft? Weil es zu unseren frühen Bindungserfahrungen passt und Menschen streben nach Deckungsgleichheit und Übereinstimmung. Was tun, um den Kreis zu durchbrechen?

Eine mögliche Richtung kann sein, die kindlichen Anteile nachversorgen, zu betrauern, was mir als Kind gefehlt hat und Selbstmitgefühl zu entwickeln. Dann kann ich die schmerzlichen Erfahrungen annehmen und in meine Lebensgeschichte integrieren. Versorgte Wunden tun nicht mehr so weh- Narben bleiben jedoch und können mich ohne Schmerz an Erlebnisse erinnern. Mit Verletzungen meine ich nicht nur (schwer-) traumatische Erfahrungen und Vernachlässigung in der Kindheit. Aus meiner Erfahrung hat jeder Erwachsene Eltern, die Fehler gemacht haben- kleinere und leider auch schwerwiegendere. Es kann daran gearbeitet werden, die Gründe für diese Fehler wie zum Beispiel Gefühlskälte, wenig emotionale Begleitung oder Gewalt zu verstehen (oft eigenes Unvermögen durch dieselben Erfahrungen) und die Verantwortung an die Eltern zurückzugeben, anstatt die Schuld bei sich zu suchen.

Dies führt nämlich zu einem geringen Selbstwertgefühl, was maßgeblich ist für unsere psychische Gesundheit. Wer vorstrukturierte Sitzungen mit vielen Arbeitsblättern sucht, ist bei mir leider nicht an der richtigen Stelle. Ich arbeite intuitiv, kreativ und bedürfnisorientiert. Sie bringen Stimmungen und Themen mit, auf die ich eingehe und Sie bestimmen, was besprochen wird und was (noch) nicht. Autonomie und Grenzwahrung sind mir besonders wichtig, da viele Menschen teils schmerzliche Erfahrungen mit Grenzüberschreitungen gemacht haben und sich dies in den Sitzungen nicht wiederholen soll. Unsere Gespräche bieten einen sicheren Raum für Sie. Ab und an hole ich mir die Erlaubnis, Sie auf Muster und Vermeidungstendenzen hinzuweisen-denn Selbstbetrug hilft niemandem weiter.

Eine Prise Humor darf auch nicht fehlen- neben ernsten und tiefgründigen Themen, lache ich auch gerne mit meinen Klient:innen.